Sandra Goetz

Auf LinkedIn starten

Wer neu auf LinkedIn ist, kann sich leicht überfordert fühlen. Deshalb gilt erstmal: Cool bleiben und sich Schritt für Schritt in das LinkedIn-Universum einarbeiten; sich nicht von Follower*innen & Likes einschüchtern lassen, sondern Schritt für Schritt eine aktive Präsenz aufbauen.

Welche Rolle spielt LinkedIn in der aktuellen Social Media Landschaft?

LinkedIn spielt eine zentrale Rolle in der aktuellen Social Media Landschaft. Was viele nicht wissen: LinkedIn gehört zu den ältesten sozialen Netzwerken. Es wurde bereits 2002 in Kalifornien gegründet und hat sich seitdem zum weltweit größten beruflichen Netzwerk entwickelt.

Seit 2009 gibt es LinkedIn auch in deutscher Sprache. Während das deutsche Pendant Xing, das 2003 als Open Business Club (OpenBC) in Hamburg gegründet wurde, lange Zeit dominierte, hat sich dies inzwischen geändert. LinkedIn DACH verzeichnet heute etwa 19 bis 20 Millionen aktive User und nähert sich damit den Nutzerzahlen von Xing an, das sich strategisch neu ausrichtet. LinkedIn ist nicht nur ein Netzwerk für Jobsuche und Karriere, sondern auch eine Weiterbildungscommunity und eine Plattform für Content.

LinkedIn

Sandra Goetz

PR-Expertin, Autorin & Workshop-Trainerin

hat einen M.A.-Abschluss in Soziologie, Philosophie und Politikwissenschaft. Sie veröffentlichte zahlreiche Artikel zu Marketing und Digitalthemen und leitete erfolgreiche PR-Kampagnen im Technologie-Sektor. Als LinkedIn-Workshop-Trainerin fördert sie effektives Networking mit dem Credo: "Qualität vor Quantität bei Beziehungen.“

Was rätst Du Menschen, die auf LinkedIn selbst Content gestalten wollen?

Die Besonderheit und Kraft aller Social Media Networks liegt im Ausprobieren und dem spielerischen Umgang mit eigenen Ideen und Zielen und Tools. LinkedIn lebt vom kreativen Content, sei es in Textform, als Grafik, Bewegtbild oder Bild. Selbst Inhalte, die über Unternehmensseiten erstellt werden, entfalten ihre Wirkung erst, wenn sie geliked, geteilt und kommentiert werden – am besten über das so wichtige Privatprofil. Ohne ein aktives Privatprofil läuft auf LinkedIn wenig.

Abgesehen von der Karriere ist LinkedIn auch eine Plattform für Weiterbildung und Information, auf der sich Tausende Gruppen treffen und austauschen. Wer neu auf LinkedIn ist, kann sich leicht überfordert fühlen. Mein Rat: Cool bleiben und sich Schritt für Schritt in das LinkedIn-Universum einarbeiten. Ein guter Einstieg ist, sich Profile von bereits aktiven Personen anzuschauen und sich anregen zu lassen. Dabei sollte man sich nicht von hohen Follower-Zahlen beeindrucken oder einschüchtern lassen. Es geht darum, authentisch zu bleiben und sich kontinuierlich zu verbessern.

Wer ist auf LinkedIn aktiv?

Auf LinkedIn sind verschiedene Akteure aktiv:

  • Recruiter und Headhunter: Sie nutzen LinkedIn intensiv, um Talente zu finden.
  • Unternehmen und Marken:  58 Millionen haben eine eigene Präsenz auf LinkedIn, darunter große Branchenvielfalt.
  • Jobsuchende und Networker: Viele Menschen nutzen LinkedIn zur Jobsuche und zum Netzwerken.
  • Content Creators:  Immer mehr Unternehmensnachrichten und Inhalte werden auf LinkedIn geteilt. Es gibt Millionen von Gruppen, in denen sich Menschen austauschen.

Jede Sekunde werden 95 Bewerbungen auf LinkedIn eingereicht, was die Bedeutung der Plattform für den Arbeitsmarkt unterstreicht.

Du hast gerade das erste Intensivtraining LinkedIn für Einsteiger*innen gegeben. Welche Fragestellungen aus der Praxis sind aufgetaucht?

Im Intensivtraining gab es viele konkrete Fragestellungen. Eine zentrale Frage war: Wie finde ich im Privatprofil die Balance zwischen Privatheit und Öffentlichkeit?

LinkedIn ist – wie eigentlich alle Social Networks - eine Plattform, die viele Selbstdarsteller*innen anzieht, und es kann herausfordernd sein, die richtige Balance zwischen Privatheit und Öffentlichkeit zu finden. Eine gewisse Selbstdarstellung liegt in der Natur des Menschen, wie wir es bereits bei spielenden Kindern beobachten können. Nicht umsonst spricht man in der Kulturanthropologie und Sozialwissenschaft vom homo ludens – dem spielenden Menschen, der seine Identität durch kreatives Handeln und Spielen (und Nachahmung) entwickelt. Dies steht im Gegensatz zum homo oeconomicus, der zumindest theoretisch primär wirtschaftlich und rational agiert. Doch es gibt auch viele Menschen, die lieber im Hintergrund bleiben und weniger auf Selbstdarstellung setzen. Diese Menschen orientieren sich möglicherweise stärker am Ideal des homo oeconomicus und bevorzugen es, sich auf sachliche und geschäftliche Aspekte zu konzentrieren, anstatt sich ins Rampenlicht zu stellen.

Ein gutes Mittel, um die Balance zu finden, ist eine klare Zieldefinition. Dies ist auch ein Schwerpunkt unseres LinkedIn-Einsteiger*innenkurses. Weitere häufige Fragen waren, ob man ein Privatkonto haben muss, um Admin eines Unternehmenskontos zu sein (ja, das muss man) und ob mehrere Administratoren für ein Unternehmenskonto angelegt werden können (ja, das geht).

Das Schöne an der Online Seminarreihe ist, dass die Teilnehmenden schnell ins Doing kommen und bereits bei der nächsten Sitzung neue Fragen haben, die entweder sofort oder bis zum Ende des Webinars geklärt werden.

Im August beginnt der zweite Durchgang. Wer bis dahin nicht warten möchte, was kann man bis Kursbeginn tun?

Wer bis zum  26. August nicht warten möchte, kann bereits jetzt aktiv werden. Ein guter Einstieg ist, sich Profile von Personen anzuschauen, die bereits auf LinkedIn aktiv sind. Das gilt für Unternehmen, Vereine und Verbände gleichermaßen. Man sollte sich nicht von hohen Follower-Zahlen beeindrucken oder einschüchtern lassen. Authentizität und kontinuierliche Aktivität sind entscheidend. Man braucht nicht sofort Tausende Follower, um wahrgenommen zu werden – es geht darum, Schritt für Schritt eine aktive Präsenz aufzubauen.

Das Intensivtraining LinkedIn für Einsteiger*innen umfaßt 6 Termine vom 26.8.-13.9.2024. 

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